Katzenforum Felis Silvestris (http://forum.kapcamau.de/index.php)
- Gesundheitsecke (http://forum.kapcamau.de/board.php?boardid=7)
-- Impfungen (http://forum.kapcamau.de/board.php?boardid=67)
--- Impfen gegen Chlamydien- Pro und Contra (http://forum.kapcamau.de/thread.php?threadid=813)


Geschrieben von Katharina am 26.04.2009 um 10:45:

  Impfen gegen Chlamydien- Pro und Contra

Hallo zusammen,

wer hat nicht schon von Chlamydien und den damit zusammenhängenden Bindehautentzündungen etc gehört. Zumindest in Zuchten ist dies immer wieder ein Thema. Da auch meine Zucht leider schon mal betroffen war, habe ich mich ein wenig mit diesem Thema beschäftigt. Aber wie so üblich, wenn man Meinungen andere einholt, dann merkt man schnell, wie die Ansichten auseinander gehen. Zunächst wurde mir von einigen dringend geraten gegen Chlamydien impfen zu lassen. Bei den Tierärzten stoß ich dann aber auf die unterschiedlichsten Meinungen dazu. Einige meinten, dass man Tiere, die schon mal daran erkrankt waren und auch Kitten dieser, auf keinen Fall dagegen impfen soll, weil das eine Infektion begünstigen würde, bzw man damit Trägertiere produzieren würde. Dann wurde mir auch mitgeteilt, dass man die Kitten einer Kätzin, die schon mal Chlamydien hatte, nicht damit impfen sollte/ müsste, da diese sowieso Antikörper dagegen mitbekommen hätten. Man sagte mir aber auch, dass die Antikörper dagegen nur 10 Wochen erhalten bleiben. Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, wenn die Antikörper gegen Chlamydien so kurzlebig sind, was bringt dann die Impfung dagegen?
Ich persönlich lasse meine Tiere nicht dagegen impfen, weil ich zweifle dass diese Impfung viel bringt, wenn nicht sogar schaden könnte. Zudem kann man, bei richtiger und vor allem sehr konsequenter Behandlung, Chlamydien gut in den Griff bekommen, sollten sie denn mal auftreten. Wir hatten die Chlamydien innerhalb von 3 Wochen damals rasch ausgerottet und danach war nie wieder was in dieser Richtung. Und wie gesagt, ich lasse meine Tiere nicht dagegen impfen.

Ich habe auch noch drei Berichte im Netz dazu gefunden:

Chlamydien- eine unendliche Geschichte? (balsiamanori)
Chlamydien- Leserbrief aus tierärztliche Sicht( ebenfalls Balsiamanori)
Chlamydien- Teil III- Reaktion auf Leserbrief der Tierärztin

Inwieweit, diese Artikel noch aktuell sind, kann ich leider nicht genau sagen, aber ich finde, sie regen doch sehr zum Nachdenken an. Wie gesagt, seit damals, das ist jetzt auch schon fast 2 Jahre her, hatte ich keine Probleme mehr mit Klatschaugen oder ähnlichen Symptomen der Chlamydien. Also kann ich meiner Meinung nach gar nicht so falsch liegen. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur Glück gehabt. Was mich überrascht hat bei dem Artikel der Tierärztin, dass die von einem Viren und Bakterien in einem Zuge bezüglich der Chlamydien spricht. Chlamydien sind eindeutig Bakterien, die aber eben als Zoonosen bezeichnet werden, was lediglich besagt, dass sie a) auf den Menschen übergehen können und von dort wieder auf das Tier zurück( aus diesem Grunde rate ich auch immer jedem Betroffenem nicht nur die Tiere sondern auch alle im Haushalt lebenden Zweibeiner mit zu behandeln.). Das ist aus meiner Sicht der Hauptpunkt warum diese Erkrankung oft so hartnäckig beschrieben wird, da sich die wenigsten daran halten.
Viele gehen wohl auch davon aus, wenn ihre Tiere geimpft sind, dass keine Infektionen vorkommen können. Wie aus meiner Sicht aus den Berichten hervorgeht, ist das ein großer Irrtum Zwinker . Aber wie gesagt, das ist meine Sicht und Interpretationsweise.
Zudem wundert es mich, warum, seit vermehrt gegen Chlamydien geimpft wird, die Infektionen nicht rückläufig sind, sondern zunehmen.

So, dass ist meine aktuelle Sicht der Dinge.

Mich würde stark interessieren, welche Erfahrungen hier so gemacht habt mit diesem Thema. Sicher ist es mehr ein Thema was besonders Züchter betrifft, aber mich würden auch die Ansichten der Liebhaber hier interessieren. Denn sie sind es, wo unsere Tiere meistens ankommen und wo vielleicht erst später Reaktionen der Tiere auf die Impfungen kommen.

Liebe Grüße

Katharina

PS: Nur wenn wir uns alle intensiv unter Züchtern und Liebhabern bezüglich solcher Erkrankungen austauschen, kann man gezielt gegen diese ankommen. Also bitte ich Euch um rege Teilnahme.Danke Kuss



Geschrieben von Goldkätzchen am 26.04.2009 um 11:29:

 

Hallo,

ich würde auch nicht zu einer Impfung tendieren und das aus mehreren Gründen. Zum einen sind Chlamydien durch ein Antibiotikum für Tier und Mensch behandelbar, und schnell in den Griff zu bekommen.
Zum anderen, wie bereits geschrieben, kann durchaus durch eine Impfung eine zwar leichtere aber doch eine Infektion auftreten, damit die Tiere halt die gewünschten Antikörper bilden.
Das muss man sich so vorstellen, wie bei uns die Grippeimpfung, die meisten Menschen haben gerade nach dieser Impfung eine Erkältung, keine Grippe, da es nur in abgeschwächter Wirkung auftritt, dadurch werden dann die Antikörper gebildet, die uns vor einer Grippe schützen sollen. Was allerdings auch quatsch ist, da sich der Grippestamm, immer wieder erweitert, und die Impfung von dem Vorjahresvirus ist. Wenn sich so ein Virusstamm der Grippe weiterentwickeln kann, kann es dann nicht auch ein Chlamydienerreger?
Wie wirksam ist dann in diesem Moment noch die Wirkung der Impfung?
Zumal die Impfung auch nur für eine gewisse Zeit, wie schon beschrieben, wirkt, da muss man dann in geregelten abständen nachimpfen, das bedeutet jedesmal wieder Stress für das Tier. Will man es ihm wirklich zumuten? Ich nicht.



Geschrieben von Sandra am 28.11.2009 um 17:45:

 

Hallöchen,

das böse C-Wort hatte Tigger aus dem Tierheim mitgebracht. Ohne es zu wissen können auch Bestände von Liebhabern betroffen sein...leider...

Ich habe mich ebenfalls sehr intensiv mit dem Thema (Literatur, mehrere Meinungen von TÄ eingeholt) beschäftigt. Als ehemalige chronische Hypochondrine ist das doch selbstverständlich Zwinker

Daher würde ich meine Tiere nicht gegen Chlamydien impfen lassen. Das Thema ist so komplex, dass es an dieser Stelle zuviel wäre, darüber zu referieren...

Viel hilft viel ist hier sicher nicht angebracht.

Chlamydien sind sehr lästig, lassen sich aber mit den geeigneten Medikamenten sowie Hygienemaßnahmen sehr wohl behandeln. Hier muss man wieder das Risiko einer Impfung mit allen möglichen Nebenwirkungen und Nutzen abwägen. Ob die Impfung überhaupt wirklich nutzt, sei mal dahingestellt.

Wer gegen Chlamydien impfen will, sollte sich meines Erachtens damit auseinandergesetzt haben und nicht einfach blind der Meinung eines TA vertrauen.

LG
Sandra


Forensoftware: Burning Board 2.3.3, entwickelt von WoltLab GmbH